Die Schulen und Kitas haben wieder geöffnet. Der Sommerurlaub musste nicht abgesagt werden. Man darf wieder auf Spielplätzen toben und sich mit Bekannten treffen.
Kurz um wir starten in eine neue Normalität. Wie wir diese erste Woche erlebt haben lest ihr in den folgenden Blitzlichtern.
Zeitreise. So kommt es mir zumindest vor, als ich den vertrauten Weg zum Pekip - Kurs durch die Neustadt antrete. Circa 2 Jahre war ich nicht hier und trotzdem kommt es mir so vor als wäre es erst gestern gewesen, dass meine Große in diesem Kinderwagen geschlummert hat.
Ich trage. Ein Baby vor dem Bauch, eine Wickeltasche über der Schulter, eine Maske im Gesicht und einen Rucksack auf dem Rücken. An meiner Hand zieht eine Zweijährige. Ein lustiges Bild müssen wir abgeben, wie wir die Kita verlassen. Wir haben die Betreuungszeiten verkürzt. Ich habe in Coronazeiten gelernt, wie anstrengend, aber auch wie schön es ist die zwei Kids daheim zu haben.
An den Vormittagen, wenn der Kleinen schläft und die Große in der Kita ist bleibt Zeit. Zeit zum Duschen oder Lesen, für eine kurze Sporteinheit oder für das Eis auf der Gartenbank. Ich brauche diese Zeiten und merke, dass die Nachmittage grauenhaft werden, wenn sie mir fehlen.
Ich habe meinen Kleinen gestillt. Zufrieden liegt er in meinem Arm gluckst mich an und grinst auf diese unverschämt süße Art. Im Radio läuft Philipp Poisel und schmettert "Erkläre mir das Leben [...] Erzähl mir von der Liebe." Kein Wesen dieser Welt kann das, wie dieses kleine Baby in meinem Arm. Es liebt bedingungslos. Es lebt im Jetzt und lässt mich ahnen, was ich längst verlernt habe. Seine Augen strahlen mich an und rufen mir zu: "Lebe und liebe - jetzt - bedingungslos"...