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Freitag, 31. Januar 2020

Von 0 auf 100 und wieder zurück

Da sitze ich nun vor meinem Schreibtisch. Vor mir oder besser gesagt um mich herum stapeln sich unzählige Zettel, Hefter, Bücher und Stifte. Krimskrams - gesammelt innerhalb von 3 Monaten, so dass mein Schreibtisch darunter fast droht zusammenzubrechen. Vor 3 Monaten bin ich von 0 auf 100 gestartet. Als Lehrerin an einem Gymnasium habe ich unterrichtet - in Vollzeit und "nebenbei" war und bin ich Vollblutmama und Ehefrau. Hin und her bin ich zwischen diesen Jobs gesprungen. Von einem auf den anderen Tag, von 0 auf 100 eben.

Und jetzt... Jetzt sitze ich hier mit einem Blümchen und einem Abschiedsgeschenk. Ein Abschied für über ein Jahr aus meinem Beruf. Der Anfang von mehr als 12 Monaten Mama sein - Vollblut und Vollzeit. Es ist ein weinendes und ein lachendes Auge. Ich habe mich ganz schön an meine Schüler gewöhnt in diesen 3 Monaten und sie sich an mich. Ich liebe es mit ihnen zu arbeiten, für sie kreativ zu sein und mit meinem Kopf etwas zu tun. Ich bin fasziniert von Zahlen, Mathematik und physikalischen Naturphänomenen. Ich liebe die Aha - Momente wenn bei meinen Schülern der Groschen fällt und ich weiß jetzt schon, dass mir das alles fehlen wird.

Und trotzdem lacht das andere Auge, weil ich endlich mal richtig Zeit habe um mit Schnucki zu spielen und nicht im Kopf schon wo anders bin, weil ich mit dem Kinderwagen in Ruhe über den Wochenmarkt schlendern kann und weil mir auch mal ein Mittagsschlaf vergönnt ist.









Jeder Abschied ist der Anfang einer Reise und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Ich bin gespannt auf den neuen Lebensabschnitt.

Freitag, 24. Januar 2020

Von Kullertränen und Laternenleuchten

Wie dicke Perlen kullern sie die Wangen hinab, um dann über die Nasenspitze direkt auf der Jacke zu landen. So sitzen wir beide da, mitten im Januar und mitten auf dem Gehweg, direkt vor dem Bäcker unseres Vertrauens, bei dem wir eigentlich nur noch schnell ein Brot kaufen wollten. Direkt neben uns befindet sich ein Supermarkt und ein Parkplatz auf dem dutzende Autos und Menschen unterwegs sind. Ein seltsames Bild müssen wir für diese Menschen abgeben, aber das ist uns beiden inzwischen völlig egal.

Wie genau wir in diese Situation geraten konnten weiß ich gar nicht und wie wir hier weg kommen sollen auch. Mein kleines großes Mädchen möchte nicht mehr in den Kinderwagen einsteigen und laufen möchte sie erst gar nicht. Wie ein Affenbaby hängt sie an mir und braucht einfach nur ganz viel Mama. Nach Hause tragen kann ich sie nicht. Der Weg ist viel zu weit und ich mit meinem 9 - Monats - Bauch und den Einkaustaschen schon voll beladen. Also bleiben wir sitzen dort auf dem Boden - 5 Minuten - 10 Minuten. Wir lange weiß ich nicht.
Plötzlich sieht mich mein Zwerg an: "Mama wieder gut." Sie teilt mir mit, dass sie jetzt ein Brot haben möchte und wir können unseren Einkauf fortsetzen. Auf dem Weg nach Hause singen wir gemeinsam das Laternenlied - über Licht und Wärme in der Dunkelheit.
Ich werde nie wissen, warum wir auf dem Boden vor dem Bäcker gesessen haben, aber ich weiß jetzt, wie wir dort wieder weg gekommen sind. Manchmal braucht es im Leben eben eine dicke Umarmung und ein kleines Laternenleuchten, wenn es um uns herum ganz frostig wird.


Donnerstag, 16. Januar 2020

Schreib mal wieder

Über ein Jahr ist es nun her, dass ich das letzte Mal etwas in diesem Blog geschrieben habe.
Damals war Schnucki 10 Monate alt und ich kurz vor dem Wiedereinstieg in den Beruf. Jetzt ist sie gerade 2 geworden und ich stehe vor einem weiteren Jahr Berufspause, um unser zweites Baby ins Leben zu begleiten. Eine gute Gelegenheit alles neu zu ordnen, sich neu auszurichten und ein neues Nest zu bauen.

Schreib mal wieder... habe ich mir gedacht und das in gleich mehrerer Hinsicht.
Schreib mal wieder auf, was dich bewegt.
Schreib mal wieder einen Brief an deine Schulfreundin.
Schreib mal wieder eine Karte.
Schreib mal wieder so richtig mit Hand und zwar nicht nur deinen Einkaufszettel.

In diesem Sinne werdet ihr hier demnächst hoffentlich öfter etwas von mir lesen.