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Donnerstag, 26. April 2018

Mama kann es auch übertreiben

Mama sein ist für mich ein toller Job, ohne Frage. Aber man kann es auch übertreiben. Nahezu jeder hat einen Tipp für dich, wenn du Mama wirst. Vieles davon kann ich nachvollziehen und man gibt sich alle Mühe. Schließlich möchte man sein Kind auch möglichst gut umsorgen. Aber an manchen Aufgaben kann man auch kaputt gehen. Da hört man:

  • Baby wollen nach Bedarf gestillt - wann immer sie Hunger haben, oder Trost brauchen, oder doch nur Bock auf Nuckeln haben, oder ...
  • Babys lieben Körperkontakt, sie wollen und sollen getragen werden und das am besten den ganzen Tag.
  • Babys können nicht allein einschlafen. Am besten du setzt dich 2 Stunden daneben und singst Schlaflieder. 
  • Babys haben ihren eigenen Tagesrhythmus. Du kannst sie nicht in deinen Plan zwängen. Richte dich nach ihnen.

Klar steckt in all diesen Aussagen eine Wahrheit und meist noch eine wissenschaftliche Studie oder einer Begründung aufgrund der Evolution dahinter. Aber macht es wirklich Sinn sich so bedingungslos aufzugeben? Schließlich bin ich doch nicht nur Mama, sondern eben auch eine Frau, die selbst einmal essen, duschen oder schlafen will, die Hobbys hat und Freunde trifft. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es mein Schnucki auch ganz gut verträgt, wenn sie von Papa einmal eine Flasche bekommt, wenn sie einmal für 20 Minuten allein im Spielgitter liegt oder wenn der Schnuller oder die Spieluhr beim Einschlafen helfen.

Ich brauche Zeiten in denen ich selbst Kraft tanken und aufatmen kann. Denn schließlich braucht mein Schnucki vor allem eines: eine liebevolle, entspannte und ausgeglichene Mama.

Freitag, 13. April 2018

Happy Birthday Mami

Heute vor einem Jahr wusst ich bereits, dass ich schwanger bin. Oft bekam ich den Spruch zu hören: "Das ist deiner letzter Geburtstag ohne Kind." Ich habe mich damals gefragt, wie es wohl in einem Jahr sein wird, wenn mein Schnucki da ist.

Mit dem heutigen Tag entdecke ich diesen wunderbaren Planeten bereits seit einem viertel Jahrhundert. Und wie es diese Tage so an sich haben, schaut man zurück auf das letzte Jahr. Ich fand es war ein aufregendes Jahr. Von meinem Lebenstraum habe ich viele kleine Teilträume erfüllt. Ich lebe derzeit so ziemlich genau das, was ich mir gewünscht habe: Ich bin eine Lehrerin (also fast). Ich habe den für mich perfekt passenden Ehemann und eine süße Tochter. Im nächsten Schritt fehlt eigentlich nur noch das Eigenheim. Für mich lief das letzte Jahr nicht immer problemlos und an den ein oder anderen Tag werde ich wohl auch mit einem weinenden Auge zurückdenken. Aber letztendlich ist mir alles zum Besten geschehen. Ganz wie in Römer 8, 28 steht.

Ich frage mich, wie sich meine Mama mit ihren gerade einmal 21 Jahren gefühlt hat, als sie ihren ersten Geburtstag mit Kind feierte, oder wie ich mich fühlen werde, wenn mein Kind Jahr für Jahr seinen Geburtstag feiert. Ich bin gespannt welche Erinnerungen an die Geburt verblassen und welche bleiben und wie sich mein Lebensweg und der meiner Familie weiter gestalten wird. Aber ich weiß eines sicher: Ich gehe nicht allein.

Donnerstag, 12. April 2018

Die 7 Probleme eines Babys

Irgend ein schlauer Mensch erzählt mir vor einiger Zeit, dass Frauen im Wesentlichen 5 Probleme kennen: Aua, Müde, Hunger, Pippi und Kalt. Auch wenn mein Schnucki noch ein kleines Mädchen ist, so kennt sie diese Probleme schon gut. Aber in ihrem Bedrüfniskatalog kommen noch 2 weitere hinzu: Kuscheln und Langweilig.
Wenn immer mein Baby schreit, hat es gerade eines dieser Probleme zu bewältigen. Manche lassen sich recht einfach lösen. Bei Hunger wird gestillt, bei Pippi die Windeln gewechselt und bei Müde geschlafen. (Ein Baby zum Schlafen zu bringen, kann dabei auch eine halbe Wissenschaft sein, aber dazu später mehr.) Am herausforderndsten finde ich es aber etwas gegen Langeweile zu unternehmen. Was spielt man denn bitte mit einem 4 Monate alten Baby?
Inzwischen habe ich jede Menge dazu gelernt und möchte euch nach und nach davon erzählen. Heute ersteinmal: Was spielt man, wenn man keinerlei Spielzeug dabei hat?

Meine Schnucki liebt es wenn ich Grimassen schneide. Je ulkiger und komischer um so besser. Am besten gefällt es ihr, wenn ich dazu noch witzige Geräusche von mir gebe. Pfeifen, mit der Zunge schnalzen oder mit dem Lippen wie ein Auto brummen, all das findet sie fantastisch. Aber auch ganz geräuchlose Aktionen wie sie an der Nase zu stupsen oder ihre Fuße zu krabbeln finden großen Anklang. Von ihren Händen und Füßen ist sie derzeit sowieso total fasziniert. Neulich kam mir eine Sache in den Sinn, die meine Mama damals mit mir schon machte. Ich musste unbedingt ausprobieren, was passiert, wenn man Schnucki sanft ins Gesicht pustet. Die Reaktion war fantastisch. Schnucki atmete die Luft ganz tief ein, als würde sie an einer Blume riechen und begann danach ganz breit zu grinsen. Herrlich. 

Auch mit so manchem Alltaggegenstand lässt sich Schnucki verzaubern. Allen voran Bildschirme und Spiegel. Lässt man sie ihr eigenes Spiegelbild betrachten, wird sie ganz aufgeregt und zappelt manchmal so sehr, dass ich schon Angst hatte sie springt mir irgendwann mal vom Arm. Auch jede andere
Art von Zappelei ist super. Sie liebt es im Fliegergriff durch die Wohnung zu schweben, oder wenn man sie, wie eine Hantel stempt. Dann bekommt man manchmal nicht nur ein breites Grinsen, sondern sogar ein Jauchzen.


Dienstag, 3. April 2018

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche... okay zugegeben mit 4°C war der Ostersonntag ein wenig kühl, aber dafür wurden wir am Ostermontag mit herrlichem Frühlingswetter und 12°C überrascht. So oder so aber ein perfektes langes Wochenende um spazieren zu gehen.


Mein Schnucki kennt keine Feiertage oder Wochenenden. Sie geht jeden Abend pünktlich um sieben ins Bett und möchte pünktlich um sieben jeden Morgen aufstehen. Es bleibt einem also nichts anderes üblich als sich auch am Ostersonntag zu dieser Uhrzeit aus den Federn zu schälen. Seid ihr schon einmal an einem Sonntagmorgen spazieren gegangen? Zugegeben am Ostersonntag trifft man die eine oder andere Gruppe Menschen um diese Uhrzeit. Aber an den meisten Sonntag ist man allein auf weiter Flur unterwegs. Die frische Luft weht einem um die Nase und vertreibt so die Müdigkeit innerhalb weniger Minuten. Es ist herrlich einfach durchzuatmen. Nicht nur für die Lunge, sondern auch für den Kopf. Mit ein wenig Musik auf den Ohren - bei mir sonntags meistens Lobpreismusik - läuft es sich entschieden besser und wenn ich mit hoch roten Wangen zurück komme, erwartet mich ein heißer Kakao. 

Manchmal allerdings ist es einfach nur langweilig und eintönig allein spazieren zu gehen. Dann schnappe ich mir meinen Mann, die beste Freundin oder mein Telefon mit meiner Schwester, meinen Eltern oder meiner Oma in der Leitung. Auch das sind wertvolle Zeiten. Man hat die Zeit gemeinsam Bibeltexte zu interpretieren, die neusten Ereignisse in der Clique zu erfahren oder das alte Familienrezept abzustauben. Alles sind Momente denen ich vor Schnuckis Geburt zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. Ich kann euch nur empfehlen probiert es einmal aus einfach mal so eure Oma anzurufen, früh morgens ganz allein über eine Wiese zu stiefeln oder eine Freundin mit einem Spontanbesuch zum Geburtstag zu überraschen. Es sind Momente, für die es sich lohnt früh aufzustehen - auch am Wochenende.