Und hier geht's zurück zum Figurenland - Seiffen - Blog

Montag, 25. Mai 2020

(R)Auszeit


Eigentlich wollten wir das Himmelfahrtswochenende an der Donau verbringen. Wir hatten uns vorgestellt meine Schwester zu besuchen, an der Donau zu flanieren und Berge von Eis zu essen. Aber so ein kleiner fieser Virus hat uns da gehörig einen Strich durch die Rechnung gemacht.
 

Sommerrodelbahn Seiffen
Raus wollten wir an diesem Wochenende trotzdem - raus aus der Stadt, raus aus der kleinen Wohnung und vor allem raus aus der Einsamkeit. Also wurde der rote Koffer vom Schrank geholt und entstaubt, das Auto bis zum Rand mit Klamotten, Windeln und Spielsachen gefüllt (Ich kann immer noch nicht fassen, wie viel man benötigt, um mit Kindern zu verreisen) und ab ging es ins Erzgebirge. Das Ziel: die Heimat, mein liebstes kleines Spielzeugdorf mitten im Erzgebirge, nach Seiffen. Schon nach einer reichlichen Stunde Fahrt hatten wir es geschafft. Uns begrüßte strahlender Sonnenschein und die Oma, die wir so lange nicht mehr gesehen hatten.
Das lange Wochenende versprach herrlich zu werden. Wir buken kanadischen Apfelkuchen mit Heidelbeeren und Ahornsirup, leerten die grüne Gießkanne unzählige Male über Uromas Kartoffeln aus, rutschten auf Knie durch die Wohnung, um eine möglichst große Eisenbahnschiene aufzubauen, wetteiferten wer am schnellsten die Sommerrodelbahn bezwingen kann und atmeten frische Luft beim Spaziergang durch Wald und Wiesen.
Wir bestaunten der hölzernen Hampelmann, erfreuten uns an den kleinen handbemalten Blumenkindern, kletterten im frisch
gestrichenen Baumhaus herum und hörten dem Geläut der Bergkirche zu. Wir erzählten uns Geschichten aus der Kindheit, sahen gemeinsam an den Abend Filme an und aßen Unmengen an Eis und Schokolade.

Lieblingsplatz meiner Kindheit
Ein "All - inklusiv - Urlaub" hätte nicht besser sein können. Nach 4 Tagen kehrten wir zurück. Zurück in die Stadt in eine ganz neue Normalität, die mit diesem Montag begann (mehr dazu im nächsten Post). Mit ein wenig Wehmut, aber auch mit neuer Kraft und einem großen Stück Glückseeligkeit.

Wenn auch Du mal wieder eine Auszeit brauchst, dann fahr doch einmal hinaus, in dieses kleine Dorf mitten im Erzgebirge.

Donnerstag, 14. Mai 2020

Babylachen

Diese Woche hat uns der Sohnemann zum ersten Mal mit seinem Lachen beglückt. Für mich war es das beste Geräusch der Woche. Seitdem versuchen wir immer mal wieder mit allerlei lustigen Grimassen und Kitzeln ihm diese Töne zu entlocken. Hört euch das niedliche Glucksen doch gern selbst an und lacht einfach mit. Ich finde es unglaublich ansteckend. Das sind vermutlich die "Mamahormone".

Sonntag, 10. Mai 2020

Tanzend

Schon immer habe ich gern getanzt. Naja zugegeben es stimmt nicht ganz. Als 3-Jährige fand ich in der Kinderdisco die Erdnüsse deutlich attraktiver, als den Animationstanz. Aber spätestens mit der Tanzschule in der 8. Klasse hat mich das Tanzen nicht mehr losgelassen. In der Disco war ich zwar nie, dafür aber auf jedem Tanzball den es zu finden gab - egal ob es die Abibälle oder Tanzschulbälle waren, die runden Geburtstage oder die Hochzeiten. Ich tanze gern und wenn es gerade keinen Ball in Aussicht gibt dann auch in der Küche. Als kleines Kind immer mit meiner Mami zu Rolf Zuckowski und heute mit meinem Kind in der Trage, ebenfalls zu Rolf Zuckowski.

Jonny und Baby aus Heinis witzige Herde

Jetzt habe ich schon eine ganze Weile nicht mehr getanzt. Mehrere Monate schon habe ich damit aufgehört, bis zu dieser Woche. Diese Woche hat es uns gepackt. Die Stimmung war gänzlich mies. Ein schreiendes Baby in der Trage, ein nörgelndes Kleinkind am Bein hängend, auf dem Herd das Essen am Anbrennen und ich mit meinen Nerven kurz vor dem Kollaps. Dann lief da im Radio "Shake it of" (Taylor Swift) und ich habe einfach begonnen zu Tanzen. Erst nur ein Wippen im Rhythmus, dann ein Zucken in den Beinen und schließlich ein urkomisches Tanzen durch die viel zu kleine Küche. Und plötzlich änderte sich die Stimmung. Das Baby war von der plötzlichen Bewegung sichtlich beeindruckt und stellte das Geschrei ein. Die Große begann zu Hüpfen und Mama nachzuahmen. Wir tanzten zu dritt durch die Küche. Ein Lied nach dem anderen, bis sogar das Baby vor Freude zu Jauchzen begann. Es kam mir vor wie der "Tanz in den Mai". Seitdem haben wir in diesen Tagen immer wieder einmal getanzt. Einen Jive mit dem Gatten im Wohnzimmer oder einen "Regentanz" aus lauter Dankbarkeit und Freude über den Regen, bis wir klatschnass waren. Es tut mir gut zu Tanzen, auch wenn mir manchmal gar nicht danach zu Mute ist.